Hopfengeschichte

Wildhopfen sammeln allein, das konnte es auf Dauer nicht sein…
Bereits bei den alten Kulturvölkern der Babylonier und Ägypter fand der Hopfen als aromatische Pflanze bei der Herstellung von Bier Verwendung.
In Deutschland wurde ebenfalls Wildhopfen in Auwäldern und Hecken gesammelt image Wildhopfen

Hopfen wird im Garten kultiviert.
Das Wissen über die Kultivierung des Hopfens brachten mit großer Wahrscheinlichkeit die Wenden zur Zeit der Völkerwanderung in unseren Kulturaum.

image Museum Mainburg: Das Hopfenjahr

Urkundlich wurde der Hopfenbau erstmals im Jahre 860 bei Nandlstadt erwähnt. Bier und Gesundheit
Brauordnungen der Städte und Märkte wurden zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung erlassen. Das Bayerische Reinheitsgebot von 1516 löste alle kommunalen Brauordnungen ab und ist heute noch gültig.

Verkehrswegeausbau Schlüssel zu Anbaugebieten
Im 14. Jahrhundert bauten die Hansestädte Hopfen. Mit ihren Schifffahrtslinien betrieben sie regen Handel mit England, Skandinavien und Übersee. Die beste Hopfenqualität erwuchs aber im hügeligen Gelände mit Kontinentalklima, wo damals jede Brauerei ihren Hopfen selbst kultivierte. image Hopfenabwaage Mainburg


Durch die Verbesserung der Transportwege kamen Hopfenhändler bis nach Bayern. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich unsere Anbaugebiete. Bayerischer Hopfen eroberte die deutschen und ausländischen Märkte.

Aus einer Gewürzpflanze wird ein Handelsgewächs.

860 Hopfenbau in der Hallertau erstmals urkundlich erwähnt (Gründl bei Nandlstadt).
1516 Reinheitsgebot für Bier wird erlassen.
1834 Beschlussfassung bzw. Verleihung des Hopfensiegelrechts
1830 durch die Königliche Regierung.
1830 Erlass der Verordnung des Schwefelungsverbotes bei Hopfen – Haltbarkeit – durch die Königliche Regierung wegen gesundheitlicher Bedenken beim Biergenuss.
1858 Obergutachten des Chemikers Justus von Liebig wies die Unschädlichkeit des Hopfenschwefelns auf die menschliche Gesundheit nach. Ergebnis: Rücknahme des Schwefelungsverbotes.
1848 Abschaffung der Zehentabgaben durch die Bauernbefreiung. Hopfen findet Eingang in bäuerliche Familienbetriebe, vorher Nebenerwerb Gewerbetreibender. Aufschwung durch freies, wirtschaftliches Handeln.
1874 Gründung der ersten Hopfenpflanzervereinigung.
1885 Größte Hopfenfläche Deutschlands mit 47.390 Hektar --> (Vergleich 2000: 18.598 Hektar).
1887 Größte Produktion mit 775.000 Zentner Hopfen in Deutschland und einem Export von 257.000 Zentnern --> (Vergleich 2000: 585.841 Zentner; Export 2/3).
1919 Niedergang des Deutschen Hopfenbaus durch Schutzzölle Amerikas und Russlands und dem 1. Weltkrieg. Die Hopfenfläche sank auf 7.976 Hektar.
1926 Gründung der Deutschen Gesellschaft für Hopfenforschung (Peronosporapilz befällt den Hopfen).
1929 Erlass des Hopfenherkunftgesetzes (Anbaugebiete).
1954 Gründung der Hopfenverwertungsgenossenschaft Hallertau.
1977 Erlass der EG-Zertifizierungsverordnung für Hopfen.
1996 Neues Hopfengesetz (neue Vermarktungsformen).

Quelle: Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V.